Gefäß der ältesten Bandkeramik von Murr/ Landkreis Freising (5800 v.Chr.)

Gefäß der Bandkeramik aus Murr (um 5500 v.Chr.)

Frühe Jungsteinzeit:
Die Jungsteinzeit folgt auf das Mesolithikum und setzt in Deutschland im Allgemeinen etwa um 6000-5000 v.Chr. ein. In anderen Erdteilen ist Sesshaftigkeit schon weit früher, nämlich etwa um 11000 v.Chr. festgestellt worden. In Deutschland begann die Sesshaftigkeit von Osten her, wo die Völker die fruchtbaren Flußtäler entlang immer weiter Richtung Westen siedelten. Bevorzugt wurden fruchtbare Böden ausserhalb der Hochwassergebiete besiedelt. Die Ernährung wurde durch Getreideanbau, Viehzucht und noch in relativ großen Teilen durch Jagen und Sammeln sichergestellt.
Die Linearbandkeramik dominiert die frühe Jungsteinzeit. Sie ist die wohl einzige Kulturstufe der Jungsteinzeit die sich über nahezu ganz Mitteleuropa erstreckte. Die Wohngebäude sind allesamt ziemlich einheitlich hergestellte Langhäuser. Auch der Aufbau der Siedlungen ist allgemein gesehen regelrecht genormt. Das "Know How" der Landbewirtschaftung und des Siedlungswesen stützte sich wohl überall auf dasselbe überlieferte Wissen, das die Siedler mit sich brachten. Ihr Name stammt von der Gefäßverzierung: Geritzte Linien auf den Keramiken.Die Gefäßverzierungen begannen zu anfangs mit sehr tieffurchigen geschwungenen Linien und einer eher groben Keramik. Später wurden die Linien sehr viel feiner. Zu den gschwungenen Linien gesellten sich bald Geraden, Dreieckssymbole und stielisierte Darstellungsformen. In der ausgehenden Bandkeramik wird zusehends der sehr langsam verlaufende Übergang zu den nachfolgenden Kulturstufen sichtbar. In Deutschland gesellen sich zu den Linien mehr und mehr Stichreihen. Selbst die geschwungenen durchgezogenen Muster werden bald durch Stichreihen ersetzt. Die Keramikformen sind oft einheitliche Kumpfgefäße. Auch große bauchige, bzw. flaschenartige Vorratsgefäße tauchen auf. Die Bestattungen wurden in oft großen Friedhöfen vollzogen. Der Tote wurde in Hockerbestattung, auch Embryonalhaltung genannt sorgfältig in eine Grabgrube gelegt, wo ihm häufig Gefäße und Steinwerkzeuge als Beigaben mit ins Grab gebettet wurden.

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Frühe Jungsteinzeit
 
Bilder aus der Ausstellung "Archäologie und Ehrenamt" vom 8.11-21.11.06 in Freising/ Dom-Gymnasium
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