Profil einer jungsteinzeitlichen Grube
Planum einer jungsteinzeitlichen Grube
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Grabungstechniken - Ausgrabungsmethoden
Wie überall gibt es auch in der Archäologie gewisse Grundsätze, wie eine Ausgrabung abzulaufen hat. Dies dient der Einheitlichkeit und hat den großen
Vorteil, dass sich so auch Grabungen von nicht bei der Grabung anwesenden Personen auswerten lassen. Es haben sich im Laufe der Jahre gewisse Methoden als besonders
zweckmässig und sinnvoll erwiesen, welche mittlerweile auch weltweit zur Anwendung kommen.
Hier nun im Einzelnen die gängigen Methoden mit kurzer Erläuterung:
Planagrabung:
Bei der Planagrabung werden die einzelnen Befunde in willkürlichen, vom Ausgräber festgelegten Schichten, ergraben. Hierzu werden, je nach den örtlichen Begebenheiten
die Einzelschichten herausgenommen und die jeweiligen Funde, die zutage treten dann der entsprechenden Schicht zugewiesen. Größere oder besondere Funde werden in aller
Regel einzeln eingemessen. Sehr wichtig, bei dieser Vorgehensweise, ist die Erstellung von Profilen, anhand derer dann die Schichtung in der Grube, welche ja durch die willkürliche
Festlegung der Abgrabungsstärke nicht erfasst wird, aufgemessen werden kann. Profil, aber auch die nach jedem Abtrag entstehenden Plana, werden zeichnerisch und fotografisch erfasst.
Hin und wieder werden zur Dokumentation auch modernere Verfahren, wie beispielsweise die Photogrammetrie,herangezogen. Die Planamethode ist, im Vergleich zu anderen Methoden, sehr zeitsparend und
empfiehlt sich daher besonders bei Not- und Rettungsrabungen, wo die Ausgräber immer hohem Zeitdruck ausgesetzt sind.
Stratigraphische Grabung:
Die stratigrafische Methode wird auch Schichtengrabung genannt. Wie bei der Planagrabung wird hier auch nach Schichten ausgegraben, allerdings werden diese nicht willkürlich gewählt,
sondern es wird Kulturschicht für Kulturschicht (bzw. optisch voneinander unterscheidbare Schicht, streng voneinander getrennt abgehoben. Der Vorteil gegenüber der Planamethode ist eindeutig.
Problemlos können die Funde aus einer Schicht dieser zugeordnet werden und so ihr spezielles Alter datiert werden. Nach jedem Schichtabtrag wird im Planum klar erkennbar, wie die Grube zu dieser Zeitstellung ausgeformt war.
Nachteilig ist häufig die Unebenheit der Grabungsfläche. Problematisch wirkt es sich aus, wenn eine sehr starke Homogenität in der Grube herrscht, oder Durchmischungen stattgefunden haben. Schichten sind dann kaum erkennbar und sinnvoll auszugraben.
Auch der Zeitaufwand dieser Methode ist, speziell bei vielen Schichten, erheblich. Für eine Notgrabung also eine eher ungeeignete Methode. Für Forschungsgrabungen oder auch bei sehr komplexen Befundsituationen ist sie allerdings aufgrund der Präzision
zu empfehlen.
Eine weitere Unterscheidung der Grabung ist die deutsche und die englische Methode. bei der deutschen Methode werden in der Grabungsfläche die Befunde markiert und dann, nach Befund getrennt, ausgehoben. Bei der englischen
Methode wird die Grabungsfläche in Quadrate eingeteilt und diese werden dann schichtweise ausgegraben. Zwischen den Quadraten bleiben schmale Kontrollstege bestehen, um die Profile einmessen zu können. Heute wird aber, selbst in England,
diese Methode, aufgrund des immensen Zeitaufwandes, nur noch bei Forschungsgrabungen durchgeführt.
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